Seit Beginn der 1990er Jahre entwickelt sich der Harburger Binnenhafen sukzessive zu einem „Mischgebiet neuen Typus“. Moderne Wohnquartiere, alteingesessenes und zukunftsträchtiges Gewerbe sowie neue Freizeit- und Freiräume haben das Bild und den Charakter des maritim geprägten Stadtraums verändert. Der öffentliche Raum, samt tideunabhängiger Wasserflächen fungiert dabei als wichtiges Bindeglied zwischen Alt und Neu.

Eine geordnete Entwicklung der Flächenpotenziale, die Anbindung der Harburger Innenstadt samt Bahnhofsbereich und der behutsame Umgang mit dem kulturellen Erbe stellen sich als übergeordnete planerische Zukunftsaufgabe und finanzielle Herausforderung dar. Dabei gilt es, die verschiedenen Bedarfe und Interessen einer wachsenden Bewohnerschaft, der Gewerbe- und Kulturtreibenden, der Beschäftigten und Freizeitnutzenden zu integrieren und mit den Belangen des Denkmalschutzes, der Mobilität und des Klimaschutzes in Einklang zu bringen.

2022 hat c/o Zukunft diesen einzigartigen Hamburger Stadtraum rund um den Binnenhafen intensiv untersucht und Potenziale, Chancen und erste Maßnahmen zu dessen Förderung und bedarfsgerechten Weiterentwicklung formuliert. Mit der PPA (Problem- und Potenzialanalyse) – Harburger Binnenhafen / Neuland Nord-West  – wurden im Auftrag des Bezirksamts Harburg die Grundlagen zur erneuten Aufnahme des Gebiets in das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) geschaffen.

Im Rahmen der Erstellung der PPA wurde das Wissen der Fachämter und Fachkundigen in den Institutionen und Unternehmen vor Ort aktiv eingebunden und im Sinne einer integrierten Bestandsaufnahme ergänzt und zusammengeführt. Dabei flossen umfangreiche Informationen aus abgeschlossenen Förderperioden, die Erkenntnisse der „Begleitgruppe Harburger Binnenhafen“ und die Vorarbeit der bezirklichen Arbeitsgruppe „Quartiersinitiative urbanes Leben Harburger Binnenhafen“ ein. Interviews mit lokalen Akteurinnen und Akteuren sowie der im Januar 2022 gemeinsam mit dem Büro „konsalt“ durchgeführte Bürgerdialog „Quartiersgespräche – Entwicklung im Binnenhafen“ mit rund 120 Beteiligten bildeten eine weitere wichtige Grundlage für die anschließende Identifikation und Bewertung von Problemen und Potenzialen.

Die definierten Ziele und vorbereiteten Maßnahmen forcieren eine integrierte und klimagerechte Stadtentwicklung und nehmen die stadtbildgerechte und funktionale Qualifizierung des Bestands in den Blick. Vielfältige, niedrigschwellige Angebote für Begegnung, Erlebnis und Bewegung sollen behutsam in den öffentlichen Raum integriert werden und so die bestehenden Sport-, Kultur- und Freizeitangebote des Binnenhafens erweitern. Durch attraktive und sichere Wegebeziehungen, integriert in Landschaftsachsen und das Grüne Netz, wird sich der Binnenhafen den umliegenden weiter Stadträumen öffnen.

hier gehts zum Volltext der Problem und Potenzialanalye…

Leistung: PPA (Problem und Potenzialanalyse) nach RISE Hamburg

Ort: Stadtteil Harburg, Bezirk Harburg, Hamburg

Auftraggeber: Bezirksamt Harburg, Freie und Hansestadt Hamburg

Jahr: 2022